Die duale Ausbildung – Mein Weg in die Arbeitswelt

Mein Name ist Mona Romann, ich bin 21 Jahre alt und Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr bei Bertelsmann. Durch meine aktuelle Ausbildungsabteilung im Programm „Lernen fürs Leben“ der Bertelsmann Stiftung wurde ich auf das Thema „Zukunft der beruflichen und akademischen Bildung“ aufmerksam. Das hat mich sehr interessiert, weil es die typischen Fragen und Ängste aller Schulabgänger aufgreift. Denn kaum etwas beschäftigt Schulabgänger mehr als die Frage: welchen Berufsweg soll ich einschlagen?

Was kommt nach der Schule?

Auch ich musste mir wie viele andere Schüler nach dem Abitur die Frage stellen, WAS NUN? Wie sieht dein weiterer Lebensweg aus? Welche Vorteile hat denn ein Studium und was genau kann ich mit einer Ausbildung machen?

Aufgrund eines Praktikums während der Sommerferien konnte ich einen Einblick in das Berufsbild der Industriekauffrau erhalten. Es hat mir schon immer Spaß gemacht mit anderen Menschen in Kontakt zu stehen, sie zu beraten und ihnen bezüglich ihrer Wünsche zuzuhören. Zudem bin ich ein echter Zahlenmensch. Mathematik war schon immer mein Ding und findet gerade auch in diesem Beruf Anwendung.

So entschied ich mich, nach meinem Abitur ein Handelsjahr für Abiturienten zu absolvieren, um weitere Inhalte einer kaufmännischen Ausbildung kennenzulernen. Dort hatte ich Fächer wie BWL und Rechnungswesen, in denen mir das Bilden von Buchungssätzen aber auch die Handelskalkulation beigebracht wurde. Auch im Fach Englisch lernte ich Angebote zu verfassen und auf Anfragen zu antworten.

Doch was nun mit den erworbenen Kompetenzen? Ein Studium beginnen oder doch eine Ausbildung?

Das duale Ausbildungssystem in Deutschland

Meine Entscheidung für die Ausbildung stand schnell fest. Kein Wunder, denn im weltweiten Vergleich hat Deutschland eines der besten und ausgereiftesten Ausbildungssysteme.
Das duale Ausbildungssystem vereint die praktische Ausbildung in den Betrieben mit dem Wissenserwerb in den Berufsschulen. So können theoretische Lerninhalte auch in der Praxis Anwendung finden. Die Ausbildung ist zudem an gesetzliche Rahmenbedingungen, wie die Ausbildungsordnung, geknüpft und wird von der IHK bezüglich der Einhaltung kontrolliert.

Auch nach der dualen Ausbildung stehen den Absolventen viele Weiterbildungsmöglichkeiten offen, wie z.B. ein anschließendes Studium oder weitere Zusatzqualifikationen. Mir persönlich gefällt das duale Ausbildungssystem sehr gut, da ich bereits während der Ausbildung Geld verdiene und einen sehr strukturierten Tagesablauf habe. Mir kommt zudem die praktische Anwendbarkeit von theoretischen Inhalten sehr entgegen, so kann ich das Gelernte besser nachvollziehen.

Ausbildung „Made in Germany“

Viele Länder versuchen deshalb die duale Ausbildung einzuführen, weil sie damit die Jugendarbeitslosigkeit in ihrem Land bekämpfen wollen. Denn in Ländern, die das duale Ausbildungssystem haben, wie Deutschland, Österreich und auch die Schweiz, ist die Jugendarbeitslosigkeit vergleichsweise niedrig. Denn die Verbindung des Lernens von theoretischem Wissen in den Berufsschulen kombiniert mit den praktischen Erfahrungen im Betrieb, sichert der Wirtschaft nicht nur praxisnah ausgebildete Facharbeiter, sondern wird auch als Erfolgsrezept für einen gelingenden Übergang in die Arbeitswelt betrachtet.

Bei mir sieht das so aus

Während meiner Ausbildung zur Industriekauffrau wechsle ich alle drei Monate in eine neue Abteilung aus unterschiedlichen Bereichen des Konzerns. Ich habe an zwei Tagen in der Woche Berufsschule und gehe anschließend zurück in meine Ausbildungsabteilung. Zudem wird es den Auszubildenden ermöglicht mittels eines externen Einsatzes einen Teil der Ausbildung in Abteilungen der weltweit angesiedelten Standorte von Bertelsmann, wie z.B. Brüssel oder Dublin zu absolvieren.

Ich bin sehr glücklich diesen Weg gegangen zu sein und vom dualen Ausbildungssystem profitieren zu können. In vielen anderen Ländern gibt es diese Perspektive leider nicht!



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