Digitale Medien im Ausbildungsalltag

Digitale Medien werden immer präsenter – im Arbeitsumfeld und in der Freizeit. Doch diese im betrieblichen Ausbildungsalltag einzusetzen ist kein Automatismus. Organisatorische und technische Rahmenbedingungen müssen stimmen, medienpädagogische Kompetenzen vorhanden sein. Eine vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführte Veranstaltungsreihe bietet die Möglichkeit, Best-Practice-Beispiele interaktiv kennenzulernen.

Berufliche Bildung wird zunehmend digital

Die Digitalisierung umfasst mittlerweile alle Bereiche des menschlichen Lebens, insbesondere auch die Arbeitswelt – und damit die berufliche Aus- und Weiterbildung. Dabei sind die Einsatzmöglichkeiten für digitale Medien in der beruflichen Bildung ebenso vielfältig wie die Bandbreite der Geräte: Denken Sie an Desktop-PCs, Notebooks bzw. Laptops, Tablets, Smartphones oder Virtual-Reality-Brillen.

Mit dem Einsatz digitaler Medien lassen sich Lernangebote zeitlich und örtlich flexibel gestalten und nutzen. Lernen mit digitalen Medien ist aber nicht nur zeit- und ortsunabhängig, sondern auch im höchsten Maß individualisierbar. Sie können Ihr Lerntempo selbst bestimmen, Sie können wählen, mit welchem Medium Sie wo lernen, Sie können Ihre Fortschritte und Ihre Lernhistorie ganz genau nachvollziehen.

Digitale Formate ermöglichen darüber hinaus eine Interaktion zwischen den Lernenden und den Lehrenden und nicht zuletzt zwischen den Lernenden selbst. Somit trägt auch der soziale Austausch mittels digitaler Medien zum Lernerfolg bei.

Bei allen Chancen, die digitale Medien (nicht nur) in der beruflichen Bildung bieten, sollten diese nicht als Selbstzweck verstanden werden, sondern immer auch in didaktische Konzepte eingebunden sein und den Lernenden in den Mittelpunkt stellen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) knüpft an diese Voraussetzungen an und unterstützt im Rahmen des Förderprogramms „Digitale Medien in der beruflichen Bildung“ Pilotprojekte, die neue Lehr- und Lernformate für den Einsatz in der Berufsbildungspraxis entwickeln und erproben. Nach erfolgreichem Projektabschluss stehen die neu entwickelten digitalen Lehr- und Lernkonzepte der Berufsbildungspraxis zur Verfügung.

Veranstaltungsreihe zum interaktiven Wissenstransfer

Mit der Veranstaltungsreihe „Digitale Medien im Ausbildungsalltag“ trägt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), das die Förderungsmaßnahmen des BMBF fachlich begleitet, die Ergebnisse aus den Projekten in die Breite. In parallel stattfindenden Workshops lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in vier Veranstaltungen konkrete Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien kennen und erhalten die Gelegenheit, die präsentierten Medienkonzepte selbst zu erproben. Mithilfe der Workshops erfahren die Teilnehmenden, wie sie die präsentierten Konzepte und digitalen Produkte im Ausbildungsalltag in Ihrem Unternehmen einsetzen können.

Den Auftakt der Reihe bildete die Veranstaltung in der Print Media Academy der Heidelberger Druckmaschinen am 21. Juni 2016. Die zweite Veranstaltung findet am 21. September 2016 im Berufsförderungswerk Bau Sachsen in Dresden statt. Interessierte aus Norddeutschland sollten sich den 13. Oktober 2016 vormerken. An diesem Tag macht die Reihe Halt am Elbcampus, dem Kompetenzzentrum der Handwerkskammer Hamburg. Die letzte Veranstaltung der Reihe findet dann am 2. November 2016 bei der Handwerkskammer des Saarlandes in Saarbrücken statt.

Digitale Medien in der Ausbildungspraxis: Best-Practice-Beispiele

Die in den Workshops der einzelnen Veranstaltungen präsentierten Beispiele sind vielfältig. Aus dem Bereich Druck und Medien kommt die Mediencommunity. Dabei handelt es sich um ein Wissensnetzwerk, das Auszubildende, Facharbeiterinnen und Facharbeiter sowie Studierende nutzen, um sich auf Prüfungen vorzubereiten oder über Fachinhalte zu informieren. Dazu nutzen sie umfangreiche Lexika, Wikis, aber auch Lerngruppen. Integriert in die Mediencommunity ist Social Augmented Learning (SAL). Diese Lernform ermöglicht es den Auszubildenden, Prozesse in Maschinen mithilfe der erweiterten Realität nachzuvollziehen.

Für viele Betriebe interessant dürfte BLok sein. BLok ist der Online-Ausbildungsnachweis für duale Ausbildungsberufe – ein digitales Berichtsheft, mit dem alle Akteure der dualen Ausbildung gemeinsam und sicher arbeiten können. Durch das integrierte Entwicklungsportfolio können relevante Themen wie ein transparenter Lernzielfortschritt, die Stärkung der Selbstverantwortung und das Anstoßen von Reflexionsprozessen unterstützt werden.

Zu den Best-Practice-Beispielen zählt auch die Kompetenzwerkstatt. Die Kompetenzwerkstatt stellt Methoden, Anleitungen, Hilfen und Anregungen für die Ausbildungs- und Unterrichtspraxis zur Verfügung – zusammengefasst in Handbüchern und leicht zu verwendenden Tools. Dabei lässt sich das Konzept im gesamten Bereich der gewerblich-technischen Berufsbildung einsetzen: in der Berufsvorbereitung, in der Erstausbildung und in der Weiterbildung.

Nutzen Sie die Gelegenheit und lernen Sie die Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien im Ausbildungsalltag am konkreten Beispiel kennen. Merken Sie sich einen Termin in Ihrer Nähe vor:
• 21. September 2016 in Dresden
• 13. Oktober 2016 in Hamburg
• 2. November 2016 in Saarbrücken
Weitere Informationen zu den kostenfreien Veranstaltungen finden Sie auf www.qualifizierungdigital.de. Dort können Sie sich auch direkt online anmelden!



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