Inklusive Ausbildung – Umsetzungsstrategien für Betriebe, Politik, (Berufs-)Schulen und Fördereinrichtungen

Ein Beitrag zur Blogparade von Aktion Mensch – #begegnet_in

Bisher ist die Umsetzung von Inklusion überwiegend auf den Bereich der allgemeinbildenden Schulen beschränkt. Erst zögerlich zeigen sich inklusive Initiativen und Projekte in der beruflichen Bildung. Dabei hat sich Deutschland mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 dazu verpflichtet, auch die Berufsbildung so zu gestalten, dass alle Menschen gleichberechtigt an ihr teilhaben können. Bis zu einem inklusiven Berufsbildungssystem ist es allerdings noch ein weiter Weg, denn Jugendliche mit Behinderungen erhalten noch zu selten den Zugang in das reguläre Ausbildungssystem. Um ihre Chancen auf eine Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf zu erhöhen und Inklusion in der Berufsbildung umzusetzen, bedarf es Veränderungen auf vielen Ebenen.

Eine repräsentative Unternehmensbefragung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2014 hat gezeigt, dass bei vielen Betrieben eine generelle Offenheit für Inklusion zu finden ist. Dennoch hat nur jedes vierte ausbildungsberechtigte Unternehmen in Deutschland in den letzten fünf Jahren Erfahrungen mit der Ausbildung von Jugendlichen mit Behinderungen gemacht – zu wenig, um echte Fortschritte bei der Inklusion zu erzielen.

Aber nicht nur im Hinblick auf die Beteiligung von Betrieben sind Veränderungen notwendig: Auch Berufsschulen und Fördereinrichtungen sind wichtige Partner bei der Umsetzung von Inklusion in der beruflichen Bildung. Sie benötigen Unterstützung und Begleitung bei der Ausrichtung auf ein inklusives Berufsbildungssystem, das auf die Bedürfnisse von Jugendlichen mit Behinderungen flexibel reagieren kann und zu regulären Berufsabschlüssen führt. Nur so können Sonderwege vermieden und junge Menschen mit Behinderungen inklusiv ausgebildet werden.

Was ist zu tun? Die Initiative „Chance Ausbildung – jeder wird gebraucht“ hat 2014 ein Positionspapier vorgelegt, in dem die aus ihrer Sicht wichtigsten Veränderungsbedarfe formuliert wurden. Nun geht es darum, diese Forderungen auch in die Praxis umzusetzen. Das vorliegende Umsetzungspapier der Initiative zeigt auf, welche guten Beispiele in der Berufsbildung bereits existieren und welche Herausforderungen noch zu bewältigen sind.



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