Mitspielen oder die eigenen Karten selbst mischen? Die Kompetenzkarten sind jetzt unter CC BY SA lizensiert!

Es ist in vielen Bereichen das Gleiche: Die Sachen von der Stange passen selten so gut wie Maßgeschneidertes. In Bildung und Beratung ist es nicht anders. Lehrmaterialien und Unterlagen sind auf den Durchschnitt zugeschnitten und passen nicht für jeden Lerntyp gleichermaßen. Bei den Kompetenzkarten ist das – dank CC BY SA – in Zukunft anders.

 

Mehr Freiheiten für Nutzer der Kompetenzkarten

Maßgeschneiderte Inhalte lassen sich mit offenen Lizenzen wie etwa die Lizenzen von Creative Commons (CC) besonders gut erstellen. Die Lizenzen ermöglichen es, Inhalte so bereitzustellen, dass nicht „alle Rechte vorbehalten“ gilt, sondern nur „einige Rechte vorbehalten“ werden. Das ermöglicht den Nutzern mehr Freiheiten. Alle Lizenzen von Creative Commons erlauben die freie Verbreitung und Nutzung von Inhalten. Das ist eine große Erleichterung im Bildungsbereich, denn niemand muss mehr eine Genehmigung einholen oder Angst haben, wegen unsachgemäßer Nutzung abgemahnt zu werden. Einen Schritt weiter gehen Lizenzen, die auch eine Bearbeitung von Inhalten ermöglichen. Das beste Beispiel dafür ist die Lizenz CC BY-SA. Unter ihr stehen ab heute die Kompetenzkarten.

 

CC-Lizenz-Logo_27.06.16.JPG

Was genau bedeutet CC BY-SA?

Mit CC BY-SA hatten wir alle bereits zu tun. Es ist die Lizenz, unter der die Wikipedia ihre Inhalte veröffentlicht, ebenso wie das Online Portal wb-web. Für Werke, die CC BY-SA lizensiert sind, gilt:

  • Der Name des Urhebers muss genannt werden.
  • Die Werke dürfen von jedem verbreitet, benutzt und verändert werden.
  • Veränderungen des Werkes müssen gekennzeichnet werden.
  • Alle abgeleiteten Werke müssen der Allgemeinheit wieder zur Verbreitung, Benutzung und Veränderung zur Verfügung gestellt werden.
  • Bei missbräuchlicher Verwendung greift das Urheberrecht.

 

Mit individuellen Kompetenzkarten die Zielgruppe noch besser erreichen

CC BY-SA führt dazu, dass Nutzer die Kompetenzkarten z.B. mit anderen Bildern oder Texten versehen können, um sie auf die eigene Zielgruppe zuzuschneiden. Unter dem regulären Copyright sind solche Anpassungen nur möglich, wenn die Urheber diesen zustimmen. Dieser Prozess wird durch die CC BY-SA-Lizensierung vereinfacht, ein paar Regeln gilt es allerdings zu beachten:

Die angepassten Karten können umfassend in der Beratung genutzt werden. Man darf sie sogar online oder offline zum Erwerb anbieten. Ein Verkauf der Karten ist möglich, allerdings nur als Verkauf des physischen Trägers – etwa als Kostenbeteiligung an Druck und Versand. Ein Verkauf des Rechts am Werk an sich ist unter CC BY-SA nicht zulässig. Es gibt die Möglichkeit einer Lizensierung unter CC BY SA NC. NC steht für „non commercial“ und verbietet eine kommerzielle Nutzung im weitesten Sinn. Dadurch würde aber jede Verwendung der Karten gegen – auch ein nur kostendeckendes – Entgelt unmöglich. Daher war aus Sicht des Projektes „Weiterbildung für Alle“ die Lizenz CC BY-SA die beste Option.

 

Offene Lizenzen sind die Zukunft!

Durch die Lizensierung unter CC BY-SA werden Nutzern der Kompetenzkarten sinnvolle Freiheiten im Umgang mit den Kompetenzkarten bei gleichzeitiger Minimierung des organisatorischen Aufwands in der Bertelsmann Stiftung ermöglicht. Zudem wird so die Voraussetzung für einen vom Nutzer ausgehenden, nachhaltigen Verbesserungs- und Skalierungsprozess geschaffen.

„Offene Lizenzen sollten in Zukunft zum Standard für Produkte werden, die öffentlich finanzierte Organisationen herstellen. Einerseits, weil in der Praxis Anpassungen auf die Zielgruppe immer nötig sind und daher für den Endnutzer so einfach wie möglich sein sollten. Andererseits, weil wir – egal ob Stiftung oder Verband – durch die uns gewährte öffentliche Unterstützung in einer Bringschuld gegenüber der Gesellschaft stehen. Dieser können wir durch eine bessere Nachnutzbarkeit der von uns erstellten Produkte entgegenkommen. Die CC-Lizenzen bieten hierbei eine Chance. Offene Bildungsmedien sind daher eine wichtige politische Forderung. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbH und den Trägern der freien Wohlfahrt diesen Schritt gehen konnten“, meint Frank Frick, Director des Programms „Lernen fürs Leben“.

 

Wollen Sie Ihre Version der Karten mit anderen teilen? Dann schicken Sie uns doch einen kurzen Bericht dazu, den wir auf unserem Blog blog.aus-und-weiterbildung.eu veröffentlichen können. Oder tweeten Sie einen Hinweis zu Ihren Karten unter dem Hashtag #bstll.



Kommentar verfassen