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Spagat zwischen zwei Rollen – Azubi und Ausbilder

Mein Name ist Dirk Hütig und ich bin zurzeit im 2. Ausbildungsjahr bei der Bertelsmann SE & Co. KGaA. Ich bin 21 Jahre alt und komme aus Warendorf. Momentan bin ich im Programm „Lernen fürs Leben“ innerhalb der Bertelsmann Stiftung, eingesetzt.

Mein Weg zu Bertelsmann

Viele Faktoren haben eine Rolle gespielt bis ich letzten Endes bei Bertelsmann gelandet bin. Nach der Grundschule besuchte ich das Gymnasium Laurentianum in Warendorf. Dort blieb ich bis zur 10. Klasse und stand nun vor der Entscheidung mein Abitur an dieser Schule zu absolvieren oder an das Berufskolleg zu wechseln. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich zwar nicht den zwingenden Wunsch forciert eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren, jedoch entschloss ich mich zu diesem Schritt, da mir dieser von vielen Freunden empfohlen wurde. Somit wählte ich das Abitur mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund. Im Nachhinein ein guter und sinnvoller Schritt, da ich von den gelernten Inhalten auch innerhalb der Ausbildung profitieren kann. Auf Bertelsmann wurde ich letzten Endes durch meinen Bruder aufmerksam. Er hat die Ausbildung zum Fachinformatiker durchlaufen. Nach meiner erfolgreichen Bewerbungsphase, welche aus einem Test, einem Diktat, einer Gruppendiskussion und einem Einzelinterview bestand, konnte ich schließlich im August 2014 meine Ausbildung antreten.
In meinen bisherigen Abteilungen konnte ich in vielen verschiedenen Bereichen Erfahrungen sammeln. Angefangen in der Fuhrparkverwaltung, wechselte ich in die Absatzdistribution von arvato. Anschließend erhielt ich die Möglichkeit für 3 Monate in der Repräsentanz von Bertelsmann in Berlin zu arbeiten. Danach standen die beiden Pflichtabteilungen aus dem Bereich der Buchhaltung und des Personalwesens an. Nun angekommen in der Stiftung kann ich resümieren, dass ich während meiner Ausbildung schon einiges erlebt habe und hoffentlich weitere positive Erfahrungen machen werde. Dazu sammle ich alltäglich Erfahrungen in einem komplett gegensätzlichen Bereich zur Rolle des Auszubildenden, denn:

Auszubildender und Ausbilder

Neben meiner Ausbildung bin ich bei der Warendorfer SU Fußballtrainer der C1-Jugend. Wir spielen in der Landesliga und die Verantwortung als Trainer trage ich seit nunmehr 5 Jahren. Die Aufgaben als Trainer einer Mannschaft sind jedoch viel breiter gefächert, als man zuerst vermuten könnte. Hierbei stehen vor Allem 2 Aspekte im Vordergrund. Zuerst wäre natürlich die Planung der Trainingseinheiten. Man möchte viel Abwechslung in den Übungen bieten, damit es nicht langweilig wird und die Spieler sich über die Saison in allen Bereichen verbessern. Zudem muss man gruppen- und individualtaktische Dinge trainieren um sich auf den nächsten Gegner einzustellen.
Der andere Aspekt ist der soziale Umgang mit den Spielern. Jeder Spieler hat einen eigenen Charakter. Man muss sie alle unter einen Hut bringen um eine eingeschworene Einheit zu werden. Dazu gehört auch, dass man sich für jeden Zeit nimmt um entweder ein offenes Ohr für Probleme zu haben oder ihm einzelne Dinge genauer erklären zu müssen, damit er sie im Spiel umsetzen kann.

Die Verbindung mit der Ausbildung

Während meiner Ausbildung stelle ich jedoch immer wieder fest, dass es häufig Parallelen zwischen meiner Rolle als Auszubildender und die des Trainers gibt. Es kommt auf Selbstständigkeit, Organisationsgeschick und Teamarbeit an.
Interessant ist für mich jedoch der ständige Perspektivwechsel vom Auszubildenden zum Ausbilder. Hier bei Bertelsmann lerne ich täglich von meinen Ausbildern. Sie überlegen sich Aufgaben für mich, erklären mir innerbetrieblich Abläufe und geben mir Hilfestellungen. Wenn mal ein Fehler passiert wird dieser besprochen und ich versuche das neu gelernte direkt umzusetzen. Dieses Schema begleitet mich bisher in meiner gesamten Ausbildung und auch wenn man nur 3 Monate in einem Einsatzgebiet verweilt, merkt man eine ständige Verbesserung in seiner Arbeitsweise.
Auf dem Fußballplatz bin ich jedoch der, der in die Rolle des Ausbilders schlüpft. Nun bin ich es der Anweisungen gibt, Übungen vorbereitet, lobt und Hilfestellungen gibt. Dieser tägliche Prozess erlaubt es mir die Sichtweisen der Ausbilder besser nachzuvollziehen. Warum sie manch unscheinbare Dinge als äußerst wichtig empfinden und welche Art der Kommunikation sie mir gegenüber anschlagen. Dennoch werde auch ich oft in Gesprächen gefragt, wie ich mit meinen Spielern umgehe und wie ich Aufgaben stelle. Somit kann mein Ausbilder auch etwas von mir lernen.

Die Zeit in der Stiftung

Nachdem ich kurz vor den Ferien die Verteilermeldung auf meinem Smartphone gelesen hatte und sah, dass ich in die Bertelsmann Stiftung komme, wusste ich nicht genau was mich erwarten würde. Die Erfahrungsberichte hörten sich zwar alle gut an, jedoch wusste ich mit dem Programmnamen „Lernen fürs Leben“ erst wenig anzufangen. Nach gut 2 Monaten in dieser Abteilung hat sich dies jedoch geändert. Jeder Mensch lernt ständig. Bewusst und unbewusst. Sei es ich als Auszubildender im Betrieb oder zuhause wenn ich eine Quizshow gucke. Man erlernt beinahe täglich neue Sachen. Genau in diesem Zusammenhang ist mir der Begriff „Kompetenzen anerkennen“ in dieses Programm ins Auge gesprungen. Wie kann ich nachweisen, dass ich berufliche Fähigkeiten erlangt habe, die außerhalb meiner täglichen Aufgaben sind? Ich als Trainer beispielsweise habe seit 5 Jahren Führungserfahrung gesammelt und beherrsche unterschiedliche Kommunikations- und pädagogische Methoden. Zwar besitze ich einen Trainerschein, aber ein richtiges Zertifikat für meine Fähigkeiten in den oben genannten Bereichen ist dies leider nicht. Diese Kompetenzen sehen viele Unternehmer oft nur gegeben, wenn man ein Studium vorweisen kann. Da viele Menschen, auch beispielsweise Flüchtlinge, bereits viele notwendige Kompetenzen für bestimmte Berufe und Aufgaben haben, finde ich die Kompetenzanerkennung als sehr wichtig in unserer beruflichen Gesellschaft an.

Meine bisherige Ausbildung bei Bertelsmann ist für mich gut verlaufen und ich habe in viele Unternehmensbereiche Einblicke erhalten. Auch die Verbindung zwischen meiner Rolle als Auszubildender und Trainer finde ich sehr spannend vor allem unter dem Aspekt, dass ich immer wieder neue erlernte Dinge in meine Arbeit als Auszubildender und Trainer einfließen lassen kann.

Dieser Beitrag wird ebenfalls zur Blogparade – Können zeigen, Können erkennen – können wir das? eingereicht.



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