Diskriminierung am Ausbildungsmarkt – Studie des Sachverständigenrat Migration

Junge Menschen mit Migrationshintergrund werden bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen diskriminiert. Dies ist das Ergebnis einer im Auftrag der Bosch-Stiftung durchgeführten Studie des Sachverständigenrats Migration. So muss ein Kandidat mit einem deutschen Namen durchschnittlich fünf Bewerbungen schreiben, ein Bewerber mit einem türkischen Namen hingegen sieben, um eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch zu erhalten. Im Ausbildungsberuf des Kfz-Mechatronikers ist die Benachteiligung stärker ausgeprägt als z. B. im kaufmännischen Bereich. Auch ist die Diskriminierungsrate bei kleinen Firmen mit weniger als sechs Mitarbeitern deutlich höher als bei mittleren und großen Unternehmen.

Dadurch wird belegt, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund gegenüber Jugendlichen ohne Migrationshintergrund auch bei gleicher Qualifikation deutlich schlechtere Chancen haben, einen Ausbildungsplatz im dualen System zu bekommen. Ein diskriminierungsfreier Zugang zur Ausbildung im dualen System in Deutschland ist also noch nicht gewährleistet

Der SVR schlägt vor, zukünftig anonymisierte Bewerbungsverfahren anzuwenden und verstärkt interkulturelle Schulung auf betrieblicher Ebene durchzuführen.

Außerdem sollte die schon lang geforderte Ausbildungsgarantie (Wie eine Ausbildungsgarantie funktioniert und was sie kostet – von Aline Hohbein/Frank Frick ) in Deutschland umgesetzt werden, um eine Chancengleichheit und soziale Teilhabe auf dem Ausbildungsmarkt zu ermöglichen.

Link zur Studie Diskriminierung am Ausbildungsmarkt

Pressemitteilung inkl. Infographik zur Studie Diskriminierung am Ausbildungsmarkt

 

 



Kommentare

  1. / von Willi Dukart

    Schön, das über Diskriminierung am Ausbildungsmarkt offen gesprochen wird. Danke.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Willi Dukart, IT-Weiterbildung.net/

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