Vom „Entweder-oder“ zum „Sowohl-als-auch“ – Initiative „Chance Ausbildung“ veröffentlicht Positionen zur Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung

Leistungsstarke Jugendliche stellt unser Bildungssystem nach dem Schulabschluss vor die Wahl: Entweder sie beginnen eine Ausbildung oder ein Studium. Gerecht wird dieses Entweder-oder den Wünschen junger Menschen häufig jedoch nicht. Doch wer hindert uns eigentlich, die traditionelle Separierung der beruflichen und akademischen Bildung zu überwinden?

Positionspapier der Initiative „Chance Ausbildung” in Berlin veröffentlicht!

Erklärtes Ziel von „Chance Ausbildung“ ist: vom Entweder-oder zum Sowohl-als-auch! Gemeinsam mit rund 100 Gästen (u. a. aus Berufsbildung, Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Politik) wurden am 22.06.2015 in Berlin zentrale Forderungen der Initiative „Chance Ausbildung“ sowohl nach einer stärkeren Durchlässigkeit als auch nach Verzahnungsmodellen zwischen beruflicher und akademischer Bildung diskutiert.

Denn bislang haben es junge Menschen schwer, die von einer beruflichen Ausbildung in eine akademische Laufbahn – oder umgekehrt – wechseln möchten: Meist müssen sie in dem neuen Bildungsgang wieder von vorne anfangen. Zudem streben viele junge Menschen zwar einen akademischen Bildungsabschluss an, wünschen sich zugleich jedoch einen stärkeren Praxisbezug. Um jungen Menschen mehr Chancen zu eröffnen und Wechsel wie Verknüpfungen zu erleichtern, gilt es Reformen des nachschulischen Bildungsbereichs auf den Weg zu bringen.

Forderungen der Initiative für stärkere Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung

Aber was bedeutet das konkret für die berufliche und akademische Bildung und wie könnte ein durchlässigerer (nachschulischer) Bildungsbereich aussehen? Die Initiative „Chance Ausbildung“ benennt in ihrem Positionspapier folgende Gestaltungsfelder und Vorschläge für eine bessere Verzahnung von Berufs- und Hochschulbildung:

  • Eine integrierte Studien- und Berufsberatung und -orientierung für alle Schularten umsetzen
  • Neue Modelle einer Verzahnung von Berufsausbildung und Studium entwickeln und erproben
  • Möglichkeiten zum Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung während der Berufsausbildung verbessern
  • Übergänge für beruflich Qualifizierte in eine akademische Studienkultur unterstützen
  • Die Kooperation zwischen Berufsbildungs und Hochschulpolitik intensivieren

Diese fünf Handlungsfelder und die damit verbundenen Herausforderungen werde ich hier in nächster Zeit vorstellen und gerne auch mit Ihnen diskutieren.

Das Positionspapier der Initiative „Chance Ausbildung – jeder wird gebraucht!“ sowie weitere Informationen sind hier zu finden.



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