Future Skills: Definitionen, Studien und Methoden – ein Überblick

Das Institute of Business Analytics der Universität Ulm hat im Auftrag der Bertelsmann Stiftung ermittelt, welche Konzepte von Future Skills existieren und mit welchen Methoden Future Skills identifiziert werden. Unser neues Projekt „Beschäftigung im Wandel“ setzt den Themenfokus auf Future Skills am Arbeitsmarkt. Die Analyse bietet somit eine erste Arbeitsgrundlage. In zwei Arbeitspaketen wurden die Ergebnisse anschaulich aufbereitet und stehen nun allen Interessierten zum Download zur Verfügung.

Der Strukturwandel und Trends wie Digitalisierung, Technologisierung und Dekarbonisierung verlangen von Erwerbspersonen, dass sie ihre Kompetenzen stetig erweitern, um auf dem sich schnell wandelnden Arbeitsmarkt anschlussfähig zu bleiben. Das spiegelt sich auch in der Vielfalt an Studien und der Anzahl der Akteur:innen wider, die sich verstärkt mit der Identifizierung und Vermittlung von sogenannten Future Skills befassen. Der Begriff „Future Skills“ ist nicht einheitlich definiert: Die Verwendung des Begriffs hängt davon ab, in welchem Praxiskontext Future Skills betrachtet werden – ob in der Schulbildung, der Hochschulbildung oder am Arbeitsmarkt. Die Bandbreite des Konzepts erstreckt sich dabei von allgemeinen Lebenskompetenzen für das 21. Jahrhundert bis hin zu konkreteren Beschreibungen von Fähigkeiten, die für das Arbeitsleben der nächsten fünf Jahre von zunehmender Bedeutung sind. Bei den verschiedenen Ansätzen sind aber auch gemeinsame Nenner zu erkennen, bspw. die Erkenntnis, dass bestimmte Kompetenzen an Relevanz gewinnen, um mit den Anforderungen der Gegenwart und Zukunft umgehen zu können.

Zu den am häufigsten identifizierten Future Skills, zählen digitale Kompetenzen, was aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung in allen Bereich des Lebens nicht überraschend ist. Je nach Forschungsgegenstand unterscheiden sich die Ausprägungsniveaus der digitalen Skills. In Studien, die Future Skills branchenübergreifenden betrachten, sind vor allem Kategorien wie Data Literacy und digitale Kollaboration gefragt, die basic digital skills umfassen, wie das Einspielen von Updates und Anwendung von Datensicherheit. In branchenspezifischen Studien werden hingegen häufiger higher digital Skills gefragt, zu denen User-zentriertes Design, Software-Entwicklung und Programmieren zählen. Weitere Future Skills, die in einer Vielzahl der Studien identifiziert werden, umfassen viele (bisher) dem Menschen vorbehaltende Kompetenzen. Dazu zählen analytische Fähigkeiten, wie kritisches Denken und Problemlösungskompetenz sowie transformative Kompetenzen, wie Innovationskompetenz und Kreativität. Grund dafür könnte sein, dass wiederkehrende Tätigkeiten immer häufiger automatisiert werden, komplexere Tätigkeiten, wie z. B. Projektmanagement und Teamführung, können hingegen nicht durch Maschinen ersetzt werden und häufig auch nicht durch Künstliche Intelligenz. Nichtsdestotrotz schreiten disruptive Technologien, bspw. 3D-Druck und generative KI, voran und erfordern Flexibilität und Anpassungs- und Lernbereitschaft von den Erwerbspersonen, die ebenfalls häufig als Future Skills identifiziert werden, um das eigene Kompetenzprofil stetig an den sich schnell wandelnden Arbeitsmarkt anpassen zu können.

Mehr Details zu den verschiedenen Studien (veröffentlicht bis einschließlich 2022), sowie deren Ergebnissen und den Methoden zur Identifizierung von Future Skills, finden Sie unter den folgenden Links:

Überblick_Definitionen, Akteure und Stakeholder

Überblick_Bestehende Studien und methodische Ansätze



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