Die berufsbildenden höheren Schulen in Österreich: Vorbild in Sachen Durchlässigkeit und Anerkennung?

Aus der Reihe „Wege zwischen beruflicher und akademischer Bildung – was können wir aus dem Ausland lernen?“

Die berufliche Ausbildung in Österreich ist geprägt von einer starken vollzeitschulischen beruflichen Bildung sowie von einem anerkannten dualen System. Für beide hat es in den vergangenen Jahren vermehrt Diskussionen und Entwicklungen gegeben, die auf eine Erhöhung der Durchlässigkeit zur akademischen Bildung abzielten. Für das duale System hat die sogenannte Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura) eine besondere Bedeutung gewonnen. Daneben ist es insbesondere die berufsbildende höhere Schule (BHS), deren Abschluss die Berechtigung zu einem Hochschulstudium beinhaltet. Und von diesen BHS handelt die hier vorgestellte Fallstudie.

Die berufsbildenden höheren Schulen stehen in Österreich denjenigen Jugendlichen offen, die die Schulzeit in der Sekundarstufe I bis zum Ende der Pflichtschulzeit (in Österreich nur bis zum Ende der neunten Klasse) in der Neuen Mittelschule, zuvor Hauptschule, absolviert haben. Diese Schulform liegt neben der gymnasialen Schulform und wird von denjenigen besucht, die nach der Grundschule nicht auf das Gymnasium wechseln (konnten). Ähnlich wie bei der oben genannten Berufsreifeprüfung oder der Berufsmaturität in der Schweiz wird bei der BHS ein berufsbildender Abschluss erworben, der mit einer Hochschulzugangsberechtigung verbunden ist. Die BHS stellt also eine Bildungs- und Aufstiegschance für junge Menschen dar, die nicht das Gymnasium besuchen. Der Abschluss der BHS berechtigt nicht nur zu einem Hochschulstudium, sondern wird bei diesem sogar angerechnet: Die Anerkennung von facheinschlägigen Kenntnissen für Absolventen von BHS an Universitäten und Fachhochschulen ist gesetzlich vorgeschrieben. Aber auch ohne Hochschulstudium lohnt sich die BHS, denn der Abschluss ist auf dem Arbeitsmarkt hoch anerkannt: Die Absolventen besitzen hervorragende Beschäftigungschancen vor allem in mittleren und höheren Tätigkeitsbereichen. In der Diskussion um die Anerkennung von Ausbildungsleistungen auf ein anschließendes Studium lohnt sich also ein Blick nach Österreich und auf die vorliegende Fallstudie!

Die Gesamtstudie finden Sie hier.



Kommentar verfassen