Gekommen um zu bleiben?!

„Gekommen, um zu bleiben – zur Zukunft der Integration in Deutschland“, so lautete das Motto des ersten Fachkongresses des IQ-Netzwerks, der letzte Woche in Berlin stattfand. Schwerpunkt war der Zugang zum Arbeitsmarkt, die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen und wie man das bestehende Angebot besser verzahnen kann. Rund 500 Gäste waren im Berliner Congress Center dabei um gemeinsam darüber zu diskutieren, wie es mit der Arbeitsmigration und Integration in Deutschland weitergehen kann. Das ist ein Thema, das nicht nur viele Menschen persönlich betrifft und interessiert, sondern auch eines, an dem viele Institutionen beteiligt sind. Eine kleine Meisterleistung, so viele unterschiedliche Akteure an einen Tisch zu bringen.

Hochkarätige Redner aus aller Welt waren dabei, um nicht nur die deutsche Situation zu betrachten, sondern auch den Blick über den Tellerrand in Nachbarländer und nicht ganz so benachbarte Staaten wie Kanada zu werfen. Das machte zum Beispiel Ratna Omidvar, die Präsidentin der kanadischen Maytree Foundation. Sie hat selbst in Deutschland studiert und eroberte mit ihrer herzerfrischenden Art die Herzen des gesamten Plenums. Thorben Albrecht, Staatssekretär im BMAS, Raimund Becker, Vorstand der BA und Kornelia Haugg, Leiterin der Abteilung Berufliche Bildung und Lebenslanges Lernen beim BMBF debattierten über die Situation in Deutschland und was es braucht um die Situation zu verbessern. Dr. Thomas Liebig, Experte von der OECD, gab einen Überblick über Zahlen und Fakten in Deutschland und im internationalen Vergleich.

Kooperation und Vernetzung war ein zentrales Thema der Konferenz: niemand will redundante Strukturen, nur wie sieht sinnvolle Kooperation und Vernetzung aus? Eine der Fragen, die es in Zukunft noch weiter zu diskutieren und zu erforschen gilt.

Trotz des klaren Fokus auf Arbeitsmarktfragen kam aber auch das Thema gesellschaftliche Partizipation nicht zu kurz. Wenn wir möchten, dass Deutschland ein attraktives Einwanderungsland wird müssen wir gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen und ernst meinen, nur dann wird aus einem gekommen auch ein bleiben.

In fast 40 Workshops wurde angeregt diskutiert, wurden Praxisbeispiele und Initiativen vorgestellt. Fazit: eine sehr gelungene Konferenz, mit einer sehr guten Moderation von Dunja Hayali (ZDF), sehr interessierten und engagierten Gästen und einer Diskussion auf hohem fachlichem Niveau. Das wird noch getoppt durch die Tatsache, dass der IQ-Fachkongress ebenso wie das IQ-Netzwerk eine Gemeinschaftsinitiative von BMAS, BMBF und BA ist. Schön, wenn sich bei diesem Thema alle Akteure an einen Tisch setzen und gemeinsam diskutieren um an einem Strang zu ziehen, über alle Ressortgrenzen hinweg – für die Menschen, die bei uns leben und arbeiten möchten.

Mehr Infos zum Kongress, das gesamte Programm und Videoclips von der Konferenz finden Sie hier https://iq-kongress.netzwerk-iq.de/de/rueckblick/iq-kongress-2014.html



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