Quo Vadis Bildungsberatung – Auftakt zur Blogreihe von Prof. Dr. Bernd Käpplinger (1/8)

Noch nie waren so viele Informationen so einfach verfügbar wie heute. Gerade deswegen wird es immer schwieriger, sich in der überwältigenden Informationsflut zu orientieren – und sich dann auch noch wohlüberlegt für etwas zu entscheiden. Dazu gehören zum Beispiel Bildungsentscheidungen: Mache ich eine Ausbildung oder doch besser ein Studium? Welche Weiterbildung bringt mich wirklich weiter? Es verwundert nicht, dass öffentliche und private Beratungsstellen in den letzten Jahren einen großen Zuspruch erfahren. Sie bieten Orientierungs- und Entscheidungshilfe in nahezu allen Lebensbereichen. Leider korreliert der Ausbau der Beratungsangebote nicht mit dieser Nachfrage.
Und erst recht fehlt es an gleichen Zugangschancen für alle. Barrieren bestehen für die Personengruppen, denen es am meisten an Informationen, Orientierung und Begleitung mangelt: Dazu zählen insbesondere geringqualifizierte und sogenannte bildungsferne Menschen. Bildungsberatung kann ein Lotse in der Risikogesellschaft sein!

Je komplexer die Welt, desto wichtiger ist Beratung

Für fast jeden Lebensabschnitt und jedes Bedürfnis gibt es mittlerweile Beratungsangebote. Was im Schaubild zu den Beratungsangeboten wie ein vermeintlich wohlgeordnetes System aussieht, ist in der Realität wesentlich unübersichtlicher, regional sehr unterschiedlich und erfährt immer wieder größere Zäsuren. Die deutsche Beratungslandschaft ist gekennzeichnet durch eine dschungelartige Vielfalt an Zuständigkeiten, Beratungsstellen und Bezeichnungen. Kritiker bemängeln, dass es mittlerweile fast eine separate Beratung braucht, um die richtige Beratung zu finden. Gerade geringqualifizierten und bildungsfernen Menschen fällt es schwer, sich zu orientieren. Das Beratungsangebot für Erwachsene und Erwerbstätige ist zudem regional lückenhaft und nur in Großstädten gut ausgebaut. In dieser Blogreihe schreibt Prof. Dr. Bernd Käpplinger von der Humboldt-Universität in Berlin über den Nutzen und die angemessenen Erwartungen an Bildungsberatung sowie über fünf Herausforderungen und Lösungsansätze.

Den vollständigen Text aus der Expertise „Bildungslotsen in der Risikogesellschaft“ von Prof. Dr. Bernd Käpplinger finden Sie hier

Beitragsreihe von Prof. Dr. Bernd Käpplinger

  1. Quo Vadis Bildungsberatung – Auftakt zur Blogreihe von Prof. Dr. Bernd Käpplinger (1/8)
  2. Bildung und Bildungsberatung wirken – Ihr ganzer Nutzen zeigt sich jedoch zeitversetzt (2/8)
  3. Beratung nicht mit Erwartungen und Vorgaben überfrachten (3/8)
  4. Erste Herausforderung: Verlässliche und qualitätsvolle Angebotsstruktur und Stabile Finanzierung sichern! (4/8)
  5. Zweite Herausforderung: Beratung 2.0 – Hybride Beratungsformen forcieren! (5/8)
  6. Dritte Herausforderung: Professionelle Institutionen und qualifizierte Berater – Qualitätssicherung in der Bildungsberatung ausbauen! (6/8)
  7. Vierte Herausforderung: Ein „Haus für Beratung zu Bildung, Beruf und Beschäftigung“ in jeder Kommune – Neue Wege in der Beratungslandschaft gehen! (7/8)
  8. Fünfte Herausforderung: Vom Stigma zur Normalität – Alle immer wieder neu erreichen wollen (8/8)

 



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